Patho-Fête UKA

Erinnerungen und Motive an die kleine Fête am See – ein Rückblick der Ära RKC

RKC Liebe Studierende, liebe Freunde, Freundinnen und Ehemalige der Medizinischen Fakultät der Uniklinik RWTH Aachen,

mit der Bereitstellung der Motive der Patho-Fêten-Becher aus meiner Zeit der Leitung des Instituts für Pathologie im UKA (2003-2022) blicke ich dankend zurück auf unendlich viele helfende Hirne und Hände, deren Namen ich nicht einzeln aufzählen kann, die mir aber durch Rat und Tat die Möglichkeit und die Kraft gegeben haben, die von Prof. Ch. Mittermayer als kleines Grillfest für seine Mitarbeiter:innen initiierte Feier weiterleben zu lassen und sie als verbindendes „Kult-Ereignis“ unserer Fakultät zu erhalten und zu gestalten. Neben dem Dank ist es mir ein Anliegen ein paar Fakten, sicher zum Teil mit subjektiver Prägung, aus meiner Zeit für Interessierte festzuhalten.

Im Sommer 2003 war ich bereits kommissarisch im Institut für Pathologie tätig und wurde vom Patho-Fêten-Orgateam der Fachschaft um die Weiterführung gebeten. Trotz leichtem Magendruckgefühl war mir klar, dass mein Einsatz dafür außer Frage stand. Wir planten, die Abschlussvorlesung von Prof. Mittermayer mit der Patho-Fête zu verbinden und den traditionellen - aber nur in ausgewählten Fällen stattfindenden - Fackelzug Prof. Mittermayer zukommen zu lassen, während dem er in einer Sänfte des Theaters Aachen auf den Vorplatz des Klinikums getragen worden ist. Traditionsgemäß wurde auch das von ihm gemalte Bild zum Motiv des Patho-Fêten-Bechers, nachdem die Kunststoffbecher im Verlauf der Vorjahre zur Vermeidung von Glasscherben eingeführt worden waren. Prof. Mittermayer war hoch erfreut, dass die Tradition weitergelebt worden ist und hat auch im kommenden Jahr nach meiner Auswahl des Themas wieder das Motiv mit den Studierenden künstlerisch gestaltet.
Im Weiteren (2005) habe ich mich entschlossen, die Themenauswahl und das Zeichnen des Motivs für den Becher in die Hände der Studierenden und Patholog:innen zu legen und damit einen Zeichenwettbewerb zu verbinden. Viele künstlerisch begabte Studierende haben jedes Jahr Vorschläge eingereicht, die in der „Virtuellen Vernissage“ in einer Vorlesungspause von dem Semester, dass die Patho-Fêten-Organisation unterstützte, abgestimmt werden durfte. Das war eingangs immer das 5. Semester, das zum Zeitpunkt der Patho-Fête dann im 6. Semester war. Durch den zwischenzeitlich begonnenen Modellstudiengang in Aachen fand die Patho-Fête (Termin: letzter Vorlesungstag des Sommersemesters) immer ca. einen Monat vor der Ärztlichen Basisprüfung und es war nicht immer ganz leicht, ausreichend Helfer aus dem Semester zu finden, zumal die Besucherzahl „der kleinen Fête am See“ nicht abnahm ;).
RKC Viele Diskussionen mit Fachschaft und Studierenden erfolgten über die Zeit und konstruktive Maßnahmen wurden unter den Prämissen: Erstens keine Kommerzialisierung und zweitens Feier für Alumni und Studierende des UKA als Grundwerte entwickelt.
Als Beispiele seien der mehrsemestrige Einsatz der Orga-Team-Leitung von Studierendenseite, gemeinsames Frühstück am Morgen nach der Patho-Fête für die Aufräumhelfer, Integration der Lehrpreis-Veranstaltung PAULA (seit 2007), Einführung einer „Propädeutik der Patho-Fête“ in die erste Stunde meiner Vorlesung „Propädeutik der Klinischen Pathologie“ im 3. Semester, schriftliche Orga-Konzepte zur Weitergabe, Orgateamgenerierung aus dem 3./4.Semester u.v.m. genannt.
Hervorgehoben werden muss unbedingt auch die Rolle des FdMSA, der, gegründet im November 2004, zu 90% Vorstandspersonal aus der Patho-Fêten-Orga-Truppe enthielt und uns vielfältig und kontinuierlich z. B. mit Finanzplanung und dem FdMSA-Bierwagen - ein steter Anlaufpunkt für Alumnis, sich einmal im Jahr bei diesem schönen Anlass zu treffen - unterstützt. Großartig war auch die Finanzierung der Patho-Fêten-Becher durch den Ehemaligen- und Studierendenverein für die beiden Pandemie-betroffenen Semester, die auf die richtige Patho-Fête verzichten mussten, aber ihren Semesterbecher ausgewählt hatten (Motive: Hämorrhagischer Rands(ch)aum [2020] und Corana(r)-Syndrom[2021]).

Ach übrigens, doch noch ein Wort zu den Motiven: Die Auswahl klassischer Erkrankungen wie z. B. Links-Rechts-Insuffizienz (2003) und Leberzirrhose (2004), die die Mittermayer-Ära prägten, wurden vereinzelt noch gewählt (z. B. Bronchialkarzinom [2005]). Danach gab es öfter Diagnosen aus der Pathologie (z. B. Teratom [2006], Schokoladenzyste [2016]) oder Krankheiten, die zu phantasievollen Bildern anregten (z. B. Morbus Hirschsprung [2008] und Letzte Wiese [2009]). Ich spürte im 5. Semester bei der Auswahl der Becher den laufenden HuGO-Block und musste ein paar Jahre lang urologische Themen ausschließen. Ansonsten war meine einzige Anmerkung bei der Auswahl, dass die Studierenden der Medizin die Themen den Maschinenbauern, die zur Ausschankhilfe und zu Besuch bei der Patho-Fête kamen, erklären müssten. In den letzten Jahren wurden wunderschöne Wortspiele ergänzt (z. B. PROSTatitis [2018] oder KardiomyoPARTY [2019]). Eine Überraschung zur letzten Patho-Fête in meiner Dienstzeit war der 2003-2022-Jubiläumsbecher des FdMSA.

Irgendwie haben wir es immer wieder geschafft in dem offenen Gelände bei Sonne, Wolken oder Regen kräftig zu feiern und zwischenzeitlich viel erlebt, wie die hochwertigen Auftritte der Big Band der RWTH für PAULA, den netten Austausch am FdMSA-Grillstand am Anfang der Patho-Fête, sogar im Regen motivierte und motivierende DJs und dann ab 2016 die Auftritte der UnKnownArtists als der traumhaften Life-Band für die Patho-Fête mit prominenten Mitarbeitern des UKA, die uns hoffentlich noch lange treu bleiben.

Die wohlwollende Kontrolle des Ordnungsamtes und die in letzter Zeit tatkräftige Hilfe durch die Feuerwehr des Hauses ist großartig für die Möglichkeit, unsere Feier weiterhin verantwortlich durchzuführen und das Vertrauen des Vorstandes des Hauses nicht zu enttäuschen.

Mein Endspurt im Dienst hat die Patho-Fête natürlich mit einbezogen. Wir haben sie ALLE ZUSAMMEN nach Lifestream, virtuellem Patho-Fêten-Becher-Fotowettbewerb, Gathertown-Party in der Pandemiezeit im Jahre 2022 als „kleine Fête am See“ im wahren Sinne des Wortes wiederbelebt. Was für ein Abschiedsgeschenk! Natürlich war mein Nachfolger schon dabei, es geht weiter ... viel Spaß.

Ihre und Eure RKC